Deutschland mit positiver Entwicklung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in einer weltweiten Untersuchung die körperliche Fitness der Menschen analysiert und zeigt sich besorgt über den verbreiteten Bewegungsmangel, der teils riskante Ausmaße erreicht hat. Während global Millionen Menschen unter Bewegungsmangel leiden, zeichnet sich in Deutschland ein positiver Trend ab.
Die Ergebnisse der WHO-Studie, die in der Fachzeitschrift »The Lancet Global Health Journal« veröffentlicht wurden, zeigen, dass weltweit 1,8 Milliarden Menschen – das sind etwa 31 Prozent der Weltbevölkerung – nicht das empfohlene Bewegungslevel erreichen. Dies hat gravierende gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen.
Deutschland auf dem richtigen Weg
Deutschland hebt sich positiv von diesem globalen Trend ab. Laut der WHO sind nur zwölf Prozent der Deutschen nicht ausreichend aktiv, was deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt liegt. Deutschland gehört zu den 22 von 197 untersuchten Ländern, die auf dem richtigen Weg sind, mehr Menschen zu körperlicher Aktivität zu motivieren.
Die WHO empfiehlt Erwachsenen, mindestens 150 Minuten pro Woche körperliche Aktivitäten mit moderater Intensität, wie schnelles Gehen, auszuüben. Alternativ sollten es mindestens 75 Minuten intensiver körperlicher Betätigung, etwa Joggen oder Tanzen, sein.
Gesundheitsrisiken durch Bewegungsmangel
Menschen, die sich zu wenig bewegen, haben ein erhöhtes Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Demenz sowie Brust- und Dickdarmkrebs. Besonders die zunehmende sitzende Tätigkeit vor Bildschirmen trägt zum Bewegungsmangel bei.
Frauen sind im Durchschnitt weniger aktiv als Männer. Dies liegt laut Fiona Bull, Leiterin der WHO-Abteilung für Bewegung, daran, dass Frauen oft viele Aufgaben im Haushalt und bei der Kinderbetreuung neben ihrer bezahlten Arbeit bewältigen müssen und daher häufig zu erschöpft sind. Auch bei Menschen über sechzig Jahren nimmt die Aktivität stark ab.
Forderungen der WHO decken sich mit denen des DSSV
Die WHO fordert die Regierungen auf, sicherzustellen, dass es überall und für alle Menschen Bewegungsmöglichkeiten gibt. Dazu gehören gut ausgebaute Rad- und Wanderwege, Parks und bezahlbare Freizeitangebote. Initiativen wie Fitnesswochen sollen die Bevölkerung zusätzlich für körperliche Betätigung begeistern. Wenn der positive Trend anhält, könnte Deutschland das Ziel erreichen, den Anteil der Bewegungsmuffel bis 2030 um 15 Prozent zu senken, wie es die WHO für alle Länder ausgerufen hat.
Europäische Woche des Sports und #BEACTIVE DAY
Die Europäische Woche des Sports und der #BEACTIVE DAY sind großartige Beispiele für die Förderung körperlicher Aktivität. Die Europäische Woche des Sports findet vom 23. bis 30. September 2024 statt, während der #BEACTIVE DAY am 23. September veranstaltet wird. An diesem Tag öffnen über 750 Fitnessstudios in ganz Europa ihre Türen für kostenlose Veranstaltungen und Aktivitäten, um Menschen jeden Alters und Fitnesslevels für Bewegung zu begeistern.
Move. Thrive. Include.
Das Motto des #BEACTIVE DAY 2024 lautet „Move. Thrive. Include.“, wobei insbesondere Wert auf die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und die Förderung der Nachhaltigkeit im Sportbereich gelegt wird. Das Ziel ist es, Hindernisse für körperliche Aktivität abzubauen und den ökologischen Fußabdruck von Fitness- und Gesundheitsanlagen zu verbessern.
Politische Austausch und Ziele des DSSV e. V.
Weiterhin können politische Entscheidungsträger mithilfe von Initiativen wie des #BEACTIVE DAYs auf die Bedeutung der Bewegungsförderung durch qualifizierte Fitness- und Gesundheitsanlagen aufmerksam gemacht werden, welche einen positiven Beitrag zur Steigerung der physischen und mentalen Gesundheit leisten.
Der DSSV e. V. ist zuversichtlich, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche künftig sowohl politisch als auch gesellschaftlich mehr Anerkennung finden wird. Die zunehmende Mitgliederzahl in Fitnessstudios und die steigende Bedeutung von Gesundheitsangeboten sind vielversprechende Zeichen. Die Branche wird weiterhin geschlossen auftreten und aktiv den Austausch mit politischen Entscheidungsträgern suchen, um ihre Ziele zu verwirklichen.