Im Bereich Fitness gibt es in Deutschland etliche private Bildungsanbieter mit unterschiedlichen Aus-/Weiterbildungsangeboten und Spezialisierungen. Diese Angebote finden meist entweder als reine Seminarveranstaltungen oder in Form von klassischen Fernlehrgängen statt. Eine besondere Rolle nehmen Fernlehrgänge mit Präsenzphasen ein.
Fernlehrgänge und Fernlehrgänge mit Präsenzphasen sind zeitlich und räumlich flexibel konzipiert und bieten die Möglichkeit, in die Fitnessbranche einzusteigen oder sich als Berufstätiger – auch nebenberuflich – weiterzubilden und für neue Aufgaben zu qualifizieren. Selbst als Alternative oder Ergänzung zu einem akademischen Studium sind staatlich geprüfte und anerkannte Fernlehrgänge ohne oder mit Präsenzphasen sehr gut geeignet.
Qualitätsmerkmal für seriöse Fernunterrichts-Lehrgänge und Fernunterrichts-Lehrgänge mit Präsenzphasen ist u. a. eine Anerkennung durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU). Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht ist die für die deutschen Bundesländer zuständige Behörde im Sinne des Fernunterrichtschutzgesetzes (FernUSG). Sie entscheidet u. a. über die Zulassung von Fernunterrichts-Lehrgängen.
Wie erkennt man einen guten Ausbildungsanbieter?
Wichtigstes Qualitätsmerkmal von Studiengängen und Hochschulen ist die Akkreditierung des jeweiligen Studienganges und die Institutionelle Akkreditierung der Hochschule.
Durch die Akkreditierung soll eine Qualitätssicherung der Studiengänge erreicht werden. Ausgeführt wird die Akkreditierung durch privatrechtliche Agenturen, die vom staatlich kontrollierten Akkreditierungsrat geprüft werden und das Recht zu Akkreditierungen erhalten.
Ein Qualitätsmerkmal für seriöse Fernstudiengänge ist unter anderem die Anerkennung durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU).
Darüber hinaus sollte auf folgende Qualitätsmerkmale geachtet werden:
- Über die Inhalte der Ausbildung wird detailliert Auskunft gegeben (Transparenz des Angebotes)
- Anbieter räumt ein Rücktrittsrecht nach Vertragsabschluss ein
- Die Bildungsmaßnahme hat einen direkten Praxisbezug durch entsprechend praxisnahes, von Experten entwickeltes Lehrmaterial
- Referenten und Kursleiter sind Experten in ihren Fachbereichen mit entsprechender Berufserfahrung
- Betreuung der Teilnehmer bei inhaltlichen/pädagogischen Fragen ist durchgängig gewährleistet, auch in der Theoriephase
- Transparente Informationspolitik in Bezug auf Kosten, Methoden und sonstige Rahmenbedingungen
- Lehrgangsangebot ist modular aufgebaut und lässt sich kombinieren
- Das erworbene Fachwissen kann direkt in die berufliche Praxis integriert werden
- Für die Lehrgänge des Anbieters können z.B. regionale Fördermittel bzw. Fördermittel durch die Agentur für Arbeit, Aufstiegs-BAföG oder den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BfD) beantragt werden
Qualifikation in der Branche – Warum online alleine nicht reicht!
Die Qualifikation der Mitarbeiter ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Gerade dieser Faktor hat dazu geführt, dass die Branche in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine deutlich höhere Akzeptanz erreicht hat. Heute wird Fitnesstraining in vielen Bereichen als professionelles Instrument gesehen, z.B. als ergänzendes Training in anderen Sportarten, in der Medizin/Therapie und im Rahmen von Programmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Aktuell taucht immer wieder die Frage auf, ob die Qualifikation von Mitarbeitern nicht auch (weitestgehend) online erfolgen kann. Der DSSV ist hier der Meinung, dass eine solche Entwicklung nicht zielführend für die Branche sein kann. Die Fitnessbranche ist eine Dienstleistungsbranche, in der aktiv mit den Kunden an deren Fitness und Gesundheit gearbeitet wird und genau deshalb ist eine erstklassige Qualifikation der Mitarbeiter von höchster Bedeutung. Dabei muss man unterscheiden zwischen der Aneignung von Wissen und der Umsetzung dieses Wissen im direkten Kontakt mit dem Kunden. Während die Wissensvermittlung vielleicht – zu einem Großteil – online erfolgen kann, sollte die Umsetzung im Rahmen von persönlichen Schulungen erfolgen. Dabei müssen das eigene praktische Tun des Teilnehmers und die direkte Anleitung durch speziell geschulte Referenten im Mittelpunkt stehen, denn nur so lernen die Teilnehmer, den Kunden „richtig“ zu betreuen. Fehlende Praxiserfahrung während der Ausbildung/des Studiums kann sich, insbesondere in dienstleistungsorientierten Branchen, zu denen die Fitnessbranche gehört, als großes Defizit erweisen. Aus diesem Grund sieht der DSSV reine Online-Bildungsangebote nicht als geeignet an, um Fachkräfte für unsere Branche zu qualifizieren.
Nur wenn wir als Branche weiterhin gewährleisten können, dass die Betreuung in den Anlagen durch erstklassig qualifizierte Mitarbeiter erfolgt, können wir die Anerkennung unserer Branche –insbesondere auch als Teil des zweiten Gesundheitsmarktes – sichern und weiter ausbauen. Und genau das muss unser gemeinsames Ziel sein, um weitere Wachstumspotenziale für die gesamte Branche zu erschließen.