DAK Gesundheitsreportage 2022

Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Millionen Erwerbstätige sind betroffen – Zeit zu handeln!

In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt durch die fortschreitende Digitalisierung und hochspezialisiertem Arbeiten unter Pandemie-Bedingungen, stellen psychische Risiken für die Herzgesundheit eine zunehmende Gefahr dar. Steigende Fehlzeiten, psychische Erkrankungen und Herzerkrankungen – Wie der aktuelle DAK- Gesundheitsreport „Risiko Psyche: Depressionen, Ängste und Stress“ aufzeigt, liegen diese Faktoren dicht beieinander. Laut der Studie leidet etwa ein Fünftel aller Erwerbstätigen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung aufgrund psychischer Belastung. Jährlich sterben 340.000 Menschen in Deutschland an den Folgen.

Im Hinblick auf die Zukunft wird ein weiterer Anstieg prognostiziert. Lediglich 41 Prozent der beschäftigten Risikopatientinnen und -patienten steht aktuell eine Gesundheitsförderung seitens des Arbeitgebers zur Verfügung.

Andreas Storm, Vorsitzender der DAK-Gesundheit, appelliert an die Gesundheitsbranche sich zukünftig stärker einzusetzen, um dem Erkrankungsrisiko entgegenzuwirken: „Seit Jahren steigen die Fehlzeiten der Erwerbstätigen wegen psychischer Erkrankungen. Angesichts dieser Höchststände, die wir insbesondere während der Pandemie sehen, müssen wir wachsam sein“.

Mit dem Ziel, das Ausmaß unterschiedlicher Risikofaktoren aufzuzeigen und insbesondere die Gefahr von Depressionen herauszustellen, wurde einer Forsa-Umfrage mit 7100 erwerbstätigen Frauen und Männern im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt. Darunter sowohl Probandinnen und Probanden, die Risikofaktoren aufwiesen als auch jene, die keine aufwiesen. Hierbei wurde unter anderem die Ursache für das Fehlen sowie die Häufigkeit des Fehlens der Berufstätigen erfragt und mit unterschiedlichen Risikofaktoren verglichen. 

Durchschnittlich verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen 60 Fehltage je 100 Versicherte. Es zeigen sich hierbei deutliche Unterschiede je nach Alter und Geschlecht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Männer haben deutlich mehr Fehltage aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (21,1 je 100 Beschäftigte) als Frauen (5,0 je 100 Beschäftigte). Außerdem fehlen ältere Erwerbstätige häufiger: 55- bis 59-jährige Männer haben je 100 Versicherte durchschnittlich 184 Fehltage, ihre zehn Jahre jüngeren Kollegen lediglich 67.

Während die Fehlzeiten im Durchschnitt bei den Männern überwiegen, berichten verhältnismäßig mehr Frauen von einer psychischen Erkrankung im Zusammenhang mit Herzproblemen. Dass allein 22 Prozent der Teilnehmerinnen darunter leiden, bestätigt die Einschätzung Andreas Storms: „Das Herzrisiko Psyche ist eine unterschätzte und oft unbekannte Gefahr“.

Unter den Probandinnen und Probanden mit psychischer Erkrankung gab fast ein Drittel an (32,6 Prozent) übergewichtig zu sein. Bei den Beschäftigten ohne entsprechendes Risiko ist der Anteil an Übergewichtigen deutlich geringer (22,6 Prozent). Ähnliche Ergebnisse haben sich aus der Befragung zum Rauchverhalten der Beschäftigten ergeben. Während unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit dem Risikofaktor Psyche mehr als ein Viertel (30,5 Prozent) raucht, sind unter den Beschäftigten ohne Depression nur ein Fünftel Raucher.

Neben Depressionen oder Angststörungen, kann eine erhöhtes Herzrisiko durch Arbeitsstress verursacht werden. Wie die Studie zeigt, ist bei neun Prozent der Herzrisikopatientinnen und -patienten eine Gratifikationskrise die Ursache der Erkrankung. Beschäftigte, die unter diesem Krankheitsbild leiden, nehmen die Belohnung bzw. Wertschätzung am Arbeitsplatz im Verhältnis zu ihrer erbrachten Leistung als geringfügig wahr. Insbesondere auf Berufstätige mit mittlerem Schulabschluss trifft diese Krise zu (10,5 Prozent). Unter denjenigen mit einem Universitätsabschluss wird lediglich halb so oft Arbeitsstress als Risikofaktor genannt (5,1 Prozent).

Die Zahlen sprechen für sich – Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestimmen das Leben vieler Bürgerinnen und Bürger. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sind aufgerufen zu handeln. Im Hinblick auf die Risikofaktoren empfiehlt es sich seitens der Betroffenen, den persönlichen Lebensstil umzustellen. Mehr Sport und Entspannung, ein gesünderes Ess- sowie Arbeitsverhalten und weniger Rauchen werden von der DAK als Lösungsansätze vorgeschlagen.

Auch Arbeitgeber sollten ihre Angestellten mithilfe Präventionsmaßnahmen in Form des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) unterstützen: „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken und innerbetriebliche Abläufe schaffen, die die Gesundheit – vor allem auch die psychische – schützen“, fordert DAK-Vorsitzender Storm hinsichtlich des bislang verhältnismäßig geringen Angebotes für Risikopatientinnen und Patienten (41 Prozent).

Neben dem Gesundheitsaspekt, der in beidseitigem Interesse steht, sollten insbesondere die hohen Fehlzeiten der Erwerbstätigen Arbeitgeber zum Handeln bewegen.                                                          Der Arbeitskräftemangel in Deutschland ist ein allgegenwärtiges Problem. Wie die Studie zeigt, wird der Mangel durch Erkrankungen des Herzens verstärkt. Mithilfe der Bereitstellung gesundheitsfördernder Maßnahmen, können Arbeitgeber sich aktiv für die Gesundheit ihrer Angestellten einsetzen und gleichzeitig die Fehlzeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter minimieren.

Die DAK Krankenkasse unterstützt Firmen bei der Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen und mit weiteren Gesundheitsprogrammen.

Ausgehend von den Ergebnissen des DAK Gesundheitsreports wird deutlich, dass im Bereich des Betriebliches Gesundheitsmanagement für Fitness- und Gesundheitsanlagen ein großes Potenzial besteht. Vor dem Hintergrund des Gesundheitsrisikos sowie der Alterung unserer Gesellschaft, werden insbesondere die Betreiberinnen und Betreiber aufgerufen, ihr Angebot bezüglich der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation auszuweiten.

Die DAK-Gesundheit unterstützt Sie und Ihre Mitarbeiter und Mitglieder mit exklusiven Konditionen. Alle weiteren Informationen zu den Leistungen und den Kontakt zu Ihrer persönlichen Ansprechpartnerin finden Sie hier.